Erfrischend gut und mit wirklicher Sprachkunst geschrieben. Jemand, der so schreiben kann, darf auch gerne kritisieren. Insofern nehme ich manches von mir Kommentierte zurück. Ich ziehe meinen (nicht vorhandenen Hut) vor einem wirklich literarisch Begabtem.
Kurzer Rede langer Sinn
Lauter Selbstauskünfte By: Arno AbendschönZweiunddreißig neue autobiografische Texte:
1. Oma kommt nach Berlin - 2. Blumenstück - 3. Verfrühte Lektüre - 4. Musikgeschmack und Lebensalter - 5. Hamburg: Annäherungen, Entfernungen - 6. Dankbares Gedenken - 7. Kurzer Rede langer Sinn - 8. Wie alles zusammenhängt - 9. Schlaflos und glücklich - 10. Nach der OP - 11. Berlin am Tag danach - 12. Scheinbare Inkonsequenz - 13. Szene im Baumarkt - 14. Das Leben ein Purgatorium - Briefe aus 50 Jahren - 15. Vernichtete Briefe - 16. Wolken im Universum - 17. Selig sind die geistig Armen - 18. Stehende Ewigkeit in Lichtenrade - 19. Gekauft wie gesehen - 20. Das verschwiegene Grauen - 21. Sein Werdegang - 22. Vom Fatum und vom Zufall - 23. Vergittert für immer - 24. Homosexuelle und die DDR - 25. Auskunft über mein Sexualleben - 26. Zwischenbilanz - 27. Zwischenstopp auf der Zeitreise - 28. Ein Tag aus dem Leben des Arno Abendschön - 29. Termin beim Bestatter - 30. Meine Sozialisation - Dichtung und Wahrheit - 31. Auf einmal komme ich ins Bild - 32. Verteilte Rollen - Von Rezensenten und Followern
Für deine ermutigenden Worte danke ich dir, Zwischenmensch, und verspreche, mich auch künftig bei aller Kritik um Augenmaß und ein Minimum an Objektivität zu bemühen.
Das "Minimum an Objektivität" nehme ich als ironische Randbemerkung auf. Zu der von mir geschätzten Weltliteratur (ohne schulische Zwänge erkundet) gehört: "Narziss und Goldmund", "Lolita" von Nabokov (leider filmisch sehr einseitig und nicht der Intention Nabokovs entsprechend... Show more
Das "Minimum an Objektivität" nehme ich als ironische Randbemerkung auf. Zu der von mir geschätzten Weltliteratur (ohne schulische Zwänge erkundet) gehört: "Narziss und Goldmund", "Lolita" von Nabokov (leider filmisch sehr einseitig und nicht der Intention Nabokovs entsprechend dargestellt) und "Draußen vor der Tür" von Borchert. Auch Borcherts Kurzgeschichten faszinieren mich. Ich bewundere die dichtgedrängte Sprache, die in wenigen Worten viel aussagt. Seine Gedichte dagegen sagen mir nicht zu.
Mein Vorbehalt gegenüber Literaturkritik beruht u,a, auf dem Werk von Schwanitz "Bildung". Wer "gebildet" sein soll/muss, die vorgeschriebenen Werke gelesen, die vorgeschriebenen Musikstücke gehört haben etc. Dieser Bildungsbegriff ist für mich aufgezwungen. Ich bin dankbar, zu Schulzeiten mit Literatur in Berührung gekommen zu sein, mit der ich sonst nicht in Berührung gekommen wäre. Seltenst empfand ich jedoch das Bedürfnis, diese Werke zu interpretieren oder zu bewerten.
Da entwickelt sich ja eine anregende Diskussion ... Ich fürchte nur, wir können sie hier nicht erschöpfend führen. Zum Bildungsbegriff: Theoretisch ist das richtig, was du schreibst - aber ist es denn praktisch noch immer so? Das frühere Bildungsbürgertum gibt es faktisch nicht... Show more
Da entwickelt sich ja eine anregende Diskussion ... Ich fürchte nur, wir können sie hier nicht erschöpfend führen. Zum Bildungsbegriff: Theoretisch ist das richtig, was du schreibst - aber ist es denn praktisch noch immer so? Das frühere Bildungsbürgertum gibt es faktisch nicht mehr oder es ist auf kleine Nischen beschränkt. Die Massenkultur dominiert jetzt absolut. Interessant in diesem Zusammenhang die Namen Hesse und Borchert. Gehören die nicht gerade auch zu einem anerkannten überlieferten Kanon (Schullektüre usw.)?
Zumindest von mir kann ich sagen, dass ich stets auf eigene Faust kreuz und quer gelesen habe und länger nur bei jenen hängengeblieben bin, die mich persönlich ansprachen, z.B. Cesare Pavese, Robert Walser, Italo Svevo, Hans-Henny Jahnn oder Robert Walser. Keiner davon ist auch nur mit dem Namen im Schulunterricht erwähnt worden. Oft bin ich durch Zeitungsrezensionen angeregt worden oder beim Stöbern in Buchhandlungen.